LUA = Low Uric
Acid = Niedriger bzw. Normaler
Harnsäurespiegel, Träger des LUA-Gens
NUA = Normal Uric Acid = Normaler bzw. Niedriger Harnsäurespiegel, Träger des LUA-Gens
"LUA" und "NUA" bezeichnen beide
das gleiche. Züchter weltweit haben sich nun geeinigt die Bezeichnung LUA zu bevorzugen, um Verwirrung zu vermeiden.
Zu unterscheiden sind die Träger weiterhin folgendermaßen:
N/N (oder auch UU genannt) = reinerbiger LUA-Gen Träger
N/hu (oder Uu) = mischerbiger LUA-Gen Träger
Der "normale" Dalmatiner trägt das HUU-mutierte SCL2A9-Gen - das ist eine Tatsache und sollte jedem Dalmatinerbesitzer bekannt sein.
HUA = High Uric Acid = Hyperurikosurie = Hoher Harnsäurespiegel, HUU-mutiertes SCL2A9-Gen -> ALLE Dalmatiner in Deutschland (und in den meisten anderen Ländern), die nicht von den
Backcross Projekt abstammen, sind HUA Dalmatiner!
-> Seit 2012 gibt es auch in Deutschland LUA Dalmatiner. Sorgfältig geplante Verpaarungen machen eine Einkreuzung in mehr und mehr europäische Linien und die Verbreitung in europäische Länder
möglich.
Warum LUA?
Jede Hunderasse, wie wohl auch jede menschliche Familie, trägt oder hat akut einen oder mehrere Gen-Defekte, die in der Zucht bedacht werden müssen / sollten.
Beim Dalmatiner sind dies ein hohes Maß an Harnsäure im Blut und Urin, in der Zucht außerdem zu bedenken sind einseitig oder beidseitige Taubheit und Haut- /Fellprobleme.
Menschen und Menschenaffen scheiden normalerweise Harnsäure im Urin aus, statt sie zu Allantoin abzubauen - wie die meisten anderen Arten von Säugetieren, einschließlich der Hunde. Menschen können an Gicht leiden, wenn der Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist. Die Harnsäure kristallisiert in den Gelenken, die sich dann entzünden. Harnsäure kristallisiert auch im Urin und kann so Nieren- und Blasensteine bilden.
Die Niere eines Hundes ist im Ausscheiden von Harnsäure aus dem Blut effizienter als die des Menschen. Deshalb entwickeln Dalmatiner keine Gicht, aber durch das erwähnte hohe Niveau an Harnsäure im Urin und im Blut (Hyperurikosurie) laufen sie Gefahr an (Urat-) Nieren- und Blasensteinen zu erkranken.
Die Dalmatinerzucht und das Backcross-Projekt
Man stellt sich in diesem Zusammenhang vielleicht die Frage, ob ein weiteres Zucht- bzw. Rassemerkmal nun wirklich nötig ist. Der Dalmatiner gehört generell einer gesunden Rasse an, aber mit Fleckung, verschiedenen Farbschlägen, Blauaugen, Platten und eventueller unilateraler oder bilateraler Taubheit hat man als Züchter doch wirklich schon genug Faktoren, die die Zucht dieser Rasse nicht gerade erleichtern. Wenn man jedoch den gesundheitlichen und nicht den optischen Aspekt betrachtet, so kommt man um die Erwähnung der Hyperurikosurie nicht herum. Wie schon oben erwähnt ist es eine Tatsache, dass der Dalmatiner ein HUU mutiertes Gen SLC2A9 trägt. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, diese Rasse auch durch Selektion langfristig zu verbessern.